Fadak

Damals war „Fadak“ ein großes Dorf, mit fruchtbarem Boden, der viele Gärten hervorbrachte. Es lag etwa zwölf Kilometer von Medina entfernt.

Im siebten Jahr n.H. verbreitete sich der Islam in ganz Arabien. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Muslime ein beträchtliches Heer aufstellen. Nach dem Sieg in Khaybar und dem Friedensabkommen mit den Juden, befanden sich die Muslime auf dem Rückzug nach Medina, während die Bewohner des Dorfes Fadak dem Heiligen Propheten eine Art „Friedensgeschenk“ anboten. Sie wollten dem Propheten die Hälfte ihres Dorfes schenken, was der Prophet auch annahm.

„…was Allah Seinem Gesandten von den Bewohnern der Städte als kampflose Beute zugeteilt hat, dass gehört Allah, Seinem Gesandten und den Verwandten, den Waisen, den Armen und dem Sohn des Weges…“.1

Von nun an stand das Land des Dorfes Fadak im Eigentum des Propheten und damit auch unter seiner Verwaltung.

Ein wenig später wurde ein weiterer Vers hinabgesandt. „Und gib den Verwandten was ihnen gebührt…“.2 Dazu ist in Tabaris Buch zu lesen,3 dass Allah Seinem Gesandten befohlen habe, das Land „Fadak“ an seine Tochter Fatima (s.) zu übereignen, welche dann ab sofort das Dorf bewirtschaftete.

Bemerkung:

Dieses Geschehnis ist in vielen islamischen Geschichtsbüchern wieder zu finden.4

Das Dorf Fadak war also schon zu Lebzeiten des Propheten in Fatimas (s.) Besitz. Die eingefahrenen Gewinne verteilte sie an die Bani Hashim und anderen Bedürftigen. Nach dem Tod des Heiligen Propheten (s.a.) beschlagnahmte Abu Bakr jedoch widerrechtlich das Land „Fadak“ mit der Begründung, er habe vom Propheten die Aussage gehört, dass Propheten kein Erbe hinterlassen würden und dass, was ein Prophet dennoch hinterlässt, würde dann der gesamten Ummah gehören.

Dabei muss gesagt werden, dass von niemandem so eine „Hadith“ überliefert wurde. Kein Sahabi (= Gefährte des Propheten) hat jemals so eine Hadith überliefert. Diese widerrechtliche Inbeschlagnahme des Dorfes durch Abu Bakr war eine große Beleidigung und Schmach für Fatima (s.).

Bald darauf eilte Fatima in die Moschee, in der auch Abu Bakr und viele andere Ashabi anwesend waren und nahm den Platz ihres Vaters („Rasulullah“ = Gesandter Gottes) auf der Kanzel („mimbar“) ein. Ihre Hutba (Ansprache) richtete sie direkt an Abu Bakr.

O Sohn Abi Qahafe! Ist im Koran geschrieben, dass du von deinem Vater erben darfst, ich aber nicht von meinem Vater? Die Propheten dürfen ihren Kindern kein Erbe hinterlassen? Wie kannst du so etwas von unserem Propheten behaupten?! Im Heiligen Buch steht geschrieben: „Und Salomon beerbe David…“5, im Heiligen Buch steht, dass Salomon von seinem Vater geerbt hat. Auch ein anderer Vers deutet darauf hin: „…so schenke mir in der Gnade einen Nachfolger, der mich und das Hause Jakobs beerbt…“6. Abu Bakr, meinst du, dass Allah euch mit diesen Versen bevorzugt und mich und meinen Vater mit diesen Versen benachteiligen wollte? Willst du etwa behaupten, dass du den Heiligen Koran besser kennst, als mein Vater und mein Vetter (Ali)?“7

Bemerkung:

Abu Bakr konnte Fatima nicht widersprechen und doch kam er ihrer Forderung nicht nach. Als Fatima (s.) mit leeren Händen nach Hause kam, fand sie Ali (a.) nachdenkend sitzend und betrübt vor. Sie sprach zu ihm: „O Sohn Abu Talib, warum sitzt du so schweigend? Warst du nicht der Mann, der die Tyrannen besiegt und vor dessen Namen die Häuptlinge der Götzendiener erzitterten? Warum sitzt du nur so da, während diese Leute mich meines Rechtes beraubt haben und nach Lust und Laune handeln? Warum?“

Ali (a.) pflichtete ihr bei, geduldig zu sein und erzählte ihr, was der Heilige Prophet (s.a.) ihm schon über diese Leute erzählt hatte. Der Heilige Prophet (s.a.) hat ihm (Ali (a.)) sogar erzählt, dass ein Mann namens Ibn Muldscham sein (Alis (a.)) Mörder sein wird und wie er aussieht. Er (s.a.) hatte ihm (a.) auch mitgeteilt, wie diese Leute Fatima (s.) nach seinem (s.a.) Tod behandeln werden. „Trotzdem sollen wir geduldig bleiben. Ich tue nun das, was der Heilige Prophet von mir verlangt hat.“, so beendete Ali (a.) seine Antwort.

Mit gebrochenem Herzen und großer Unzufriedenheit, verließ Fatima (s.) – nur 75 Tage nach dem Ableben ihres Vaters – diese Welt. Ihre letzte Bitte an Ali (a.) lautete wie folgt: „O Ali, vollziehe du meine Leichenwaschung und begrabe meinen Leichnam in der Nacht. Erzähle diesen Leuten nicht, wo sich mein Grab befindet und lasse keinen von ihnen an meinem Grabe beten.“

Bemerkung:

Bis Heute weiß keiner, wo sich Fatimas (s.) Grab tatsächlich befindet.

In allen Geschichtsbüchern kann nachgelesen werden, wie sehr der Prophet (s.a.) seine Tochter Fatima (s.) liebte und verehrte. Er (s.a.) sagte über seine Tochter: „Fatima ist aus meinem Fleisch, wer Fatima quält, quält mich. Wer mich quält, der quält wiederum Allah und sein Platz wird die Hölle sein.“

Fatima (s.) starb im Alter von etwa 20 Jahren. Sie hinterließ drei Kinder, Hassan (a.), Hossein (a.) und Zeynab (s.).

Über die Ereignisse, die ihr angetan wurden, sagte sie selbst: „Die Leiden und Schmerzen, die mir diese Leute angetan haben, taten sie an einem sonnigen Tag. Dieser Tag wurde dadurch so dunkel wie die Nacht.“

Unter den genannten Umständen, dauerte Abu Bakrs Kalifat zwei Jahre und sechs Monate. Kurz vor seinem Tod hatte Abu Bakr – so wie Ali (a.) es schon am ersten Tag seines (Abu Bakrs) Kalifats vor allen Anwesenden vorausgesagt hatte, Umar schriftlich zu seinem Nachfolger erklärt.

Mit diesem schriftlichen Dekret ernannte Abu Bakr Umar zum Kalifen aller Muslime.

Noch am selben Tag, als Abu Bakr diese Welt verließ, verkündete Umar sein Kalifat.

Bemerkung:

Einige behaupten, dass Abu Bakr Umar zu seinem Nachfolger erklärt hat, damit er den Streit um die Wahl des Kalifen verhindert. Damit behaupten sie aber gleichzeitig, dass Abu Bakr „klüger“ wäre, als der Heilige Prophet (s.a.). Ihrer Ansicht nach, hätte der Prophet seine Nachfolge nicht bestimmt, womit der Streit um die Wahl des Kalifen entfacht worden wäre und dadurch die Ummah für immer gespalten.

Das stimmt so aber nicht. Der Prophet war stets vorsorglich und hat jedes Mal, wenn er Medina verlassen musste, einen Stellvertreter in Medina bestimmt. Einmal hat der Prophet (s.a.) z.B. ibn Umma Makhtuzm zum Stellvertreter erklärt und beim Feldzug nach Tabuk, hat er (s.a.) Ali (a.) zum Statthalter von Medina erklärt.

Für diese kurze Zeit seiner Abwesenheit, hat der Heilige Prophet (s.a.) sogar einen Stellvertreter bestimmt. Welcher gesunde Menschenverstand kann akzeptieren, dass der Heilige Prophet (s.a.) für die Zeit nach seinem Ableben keinen Nachfolger bestimmt haben soll?!

Es ist wichtig zu wissen, dass die Nachfolger der Propheten, also die Imame, nur von Allah bestimmt werden und nicht vom Propheten selbst. Der Prophet hat den Willen Allahs unter den Gläubigen zu veröffentlichen/ verbreiten. Imam Ali (a.) ist damit von Allah auserwählt worden. Der Heilige Prophet (s.a.) sollte diese Nachricht nur verbreiten und tat dies auch vor hunderttausend Muslimen in Ghadire Chum.

Bemerkung:

Natürlich werden einige Fragen gestellt, die unter anderem so lauten:

Warum hat Ali (a.) als „Assadulah Qalib“ (siegreicher Löwe Allahs) sein Recht nicht mit dem Schwert verteidigt? Warum hat er die Mörder Fatimas (s.) am Leben gelassen?

Antwort: Ali ibn Abu Talib (a.) ist ein Imam und kein Tyrann. Er besitzt die Eigenschaften, keusch, rein und lauter zu sein. Er ist weder machtgierig noch egoistisch. Als „Masum“ tut er nichts anderes, als dem Willen Allahs zu folgen. Dasselbe tut auch ein Prophet. Die Aufgabe eines Imams (Masum) besteht nun darin, die islamische Weltgemeinschaft („ummah“) zu führen, so sie es denn will. Es gibt da keinen Zwang. Nachdem Abu Bakr zum Kalifen bestimmt wurde, musste sich Ali (a.) zurückziehen und tat dies auch. Er fing an, seine Freund und Anhänger zu schulen und brachte ihnen so viel bei, wie nur möglich. Außerdem tat er andere gemeinnützige Arbeiten, er baute z.B. Brunnen und kultivierte die brachliegenden Landschaften. Mit seinen Handlungen verfolgte er (a.) stets einen guten Zweck.

In den ersten sechs Monaten nach dem Ableben des Heiligen Propheten (s.a.), sammelte er sämtliche Koran Verse, ordnete sie nach ihrer zeitlichen Offenbarung und fügte sie zu einem Buch zusammen. Er stellte sozusagen den ersten Koran zusammen und dieses Buch bzw. dieser Koran existiert heute noch! Ali (a.) arbeitete stets für den Islam.

Es gibt natürlich Unterschiede zwischen den Aufgaben der Propheten und denen der Imame. Die Offenbarungen werden auf den Propheten hinabgesandt und dieser muss die Offenbarungen unter den Menschen „veröffentlichen“ und verbreiten. Er muss sozusagen „zu den Menschen gehen“ und ihnen die Gebote und Verbote Allahs erklären. Ein Imam hingegen hat die Aufgabe, die Gläubigen zu führen. Fatima (s.) verglich die Situation eines Imams mit der Situation der Kaaba. „Die Menschen gehen zur Kaaba (hin), nicht umgekehrt.“ Mit anderen Worten, muss die Ummah die Führung des Imams wollen. Daraus folgt, dass es diesbezüglich keinen Zwang gibt.

Im Heiligen Koran steht dazu:

Und als Abraham von seinem Herrn durch Gebote, die er erfüllte, geprüft wurde, sprach Er: „Siehe, ich mache dich zu einem Imam für die Menschen…“8

Aus diesem Vers können wir entnehmen, dass der Rang eines Imams höher ist, als der eines Propheten. Zahlreiche Propheten waren keine Imame. Nur einige von ihnen waren auch Imame, so wie z.B. Noah (a.), Abraham (a.), Moses (a.), Jesus (a.) und unser Heiliger Prophet (s.a.).

Aus den Geschehnissen stellt sich die Frage:

Warum haben die Muslime (Sahabi) ihren Eid, den sie vor den Augen des Heiligen Propheten (s.a.) mit Ali (a.) in Ghadire Chum geschlossen haben, gebrochen? Was waren die Ursachen dafür?

Zur Beantwortung dieser Frage, ist es notwendig, einige Koranverse zu untersuchen.

Die Wüstenaraber sagen: Wir sind überzeugt. Sprich: Ihr seid nicht überzeugt. Sagt vielmehr: Wir haben uns ergeben, und die Überzeugung ist noch nicht in eure Herzen eingetreten. Und falls ihr Allah und seinem Gesandten gehorcht, so wird er euch nicht etwas von euren Werken verringern. Wahrlich, Allah ist Allvergebend, Begnadender.“9

Aus diesem Vers lässt sich entnehmen, dass sich die Anhänger des Islams in zwei Gruppen einordnen lassen. Auf der einen Seite gibt es diejenigen, die den Islam angenommen haben (Muslime), auf der anderen Seite gibt es die Gläubigen („Mumin“). Der Unterschied besteht darin, dass ein Gläubiger („Mumin“) den Glauben/ die Überzeugung („Iman“) im Herzen trägt, ein „einfacher“ Muslim aber noch

keinen Iman entwickelt hat. Anders gesagt, ist jeder Mumin ein Muslim, aber nicht jeder Muslim ist ein Mumin (Gläubiger).

Zum besseren Verständnis: Jeder Mensch ist ein Lebewesen aber nicht jedes Lebewesen ist auch ein Mensch.

Festzuhalten ist, dass ein gläubiger Muslim, seinen Iman, also seine Überzeugung im Herzen trägt. Der Platz des Imans ist also das Herz.

Nun ist der qualitative Unterschied zwischen einem „einfachen“ Muslim und einem Mumin festzustellen. Es geht primär um „den Glauben“. Der Glaube, die Überzeugung hat mit Kenntnis und „echter“ Liebe (arab. „Eshq“) zu tun. Nach den beiden Kriterien ‚Kenntnis‘ und ‚Eshq‘ werden Muslime allgemein in vier Stufen eingeteilt und kategorisiert.

Erste Stufe:

Zu dieser Stufe gehören Millionen Menschen, die sich zum Muslim bekennen. Bei ihnen ist der Islam „in ihren Mündern“ geblieben. Sie halten sich an die fünf Säulen des Islams, wie z.B. Beten, Fasten und Zakat nicht. Sie achten nicht auf die Ge- und Verbote des Islams.

Zweite Stufe:

Bei den Muslimen dieser Stufe ist der Islam von ihren Mündern sozusagen in ihre Glieder eingedrungen. Sie halten sich an die Grundsäulen des Islams. Sie können den Koran (auf Arabisch) lesen, manchmal sogar auswendig.

Zu dieser Stufe gehören unter anderem die fast ausgestorbenen „Chawaridsch“, Wahabiten, Taliban und Terroristen. Kurz gesagt sind das also die Fanatiker. Sie achten allein aus dem Grund auf die Ge- und Verbote des Islams, um ins Paradies einzugehen. In Wahrheit kennen sie weder ihren Schöpfer noch die Geschöpfe noch den Geist des Heiligen Korans und des Islams. In dieser Stufe befinden sich die gefährlichsten Feinde des Islams.

Dritte Stufe:

Bei den Muslimen der dritten Stufe ist der Islam von den Mündern über die Glieder in den Kopf eingedrungen. In dieser Stufe befinden sich auch Schriftgelehrte, Philosophen und Theologen. Sie sind in Kenntnis gesetzt über die Schöpfung und die Schrift. Ihre Kenntnisse sind jedoch „in ihren Köpfen geblieben“ und nicht ins Herz eingedrungen. Nach dem oben erwähnten Koran Vers, gehören sie zu den „einfachen“ Muslimen. Des Weiteren zählen fanatisch und rückständig denkende Schriftgelehrte zu dieser Stufe. Sie sind fremd zum islamischen Geist.

Vierte Stufe:

Bei den Menschen der letzten Stufe ist der Islam nicht nur in ihre Köpfe eingedrungen, sondern auch in ihre Herzen. Der Platz des Wissens ist der Kopf und der Platz der Liebe ist das Herz. Nach der Anweisung des Heiligen Korans ist der Platz des Glaubens (Iman) das Herz, die Kenntnis, also das Wissen muss nur noch da ankommen, wo sich die Liebe (Eshq) befindet.

Kenntnis + Eshq = Iman

Beim Iman verschmilzt das Wissen bzw. die Kenntnis mit der Liebe („Eshq“)!

Um gläubig sein zu können, muss man beides im Herzen vereinigen, Kenntnis und Eshq. Der Glaube ist kein Abstraktum, sondern eine Relativität. Der Iman wurde von den Imamen in zehn verschiedene Stufen eingeteilt. Zu Lebzeiten des Heiligen Propheten (s.a.) hat nur Salman Farsi die höchste, zehnte Stufe erreicht. Er (s.a.) sagte über Salman: „Salman ist von meiner Ahl ul Bayt“ (arab. „Salmano min Alhulbayti).

Dabei fragt man sich natürlich, worüber man Kenntnis bzw. Wissen haben soll und worauf sich seine Liebe, also „Eshq“ beziehen soll.

Aus koranischer Sicht muss jeder Gläubiger Kenntnis über drei folgende Dinge haben:

1. Über sich selbst.

Der Heilige Prophet (s.a.) sagte dazu: „Wer sich (arab. „Nafs“- Seele) selbst kennt, kennt seinen Schöpfer.“ (arab. „Man arafa Nafsahu, arafa Rabbuhu).

2. Über seinen Schöpfer

3. Über seine Mitgeschöpfe

Ein wahrhaft gläubiger Mensch bemüht sich sein gesamtes Leben um eben diese drei Dinge.

Verlange nach Wissen, von der Wiege bis zum Grab.“ (arab. „Otlebol elm minal mahd ilal lahad“)10

Um die nächste Frage beantworten zu können, müssen zunächst drei weitere Verse des Heiligen Korans untersucht werden.

1. „Wenn eure Väter und eure Kinder und eure Geschwister und eure Partnerinnen…euch lieber sind als Allah und sein Gesandter, dann wartet, bis Allah sein Gebot kommen lässt; und Allah leitete nicht die Ungehorsamen.“11

2. „Der Prophet steht den Gläubigen näher als sie sich selbst.“12

3. „Jener, der dem Gesandten gehorcht; dann hat er Allah gehorcht…“13

Nun ist verständlich, dass die Liebe „Eshq“ allein Allah und Seinem Gesandten Muhammad (s.a.) gebührt.

Ein Mumin besitzt also die Liebe zu Allah und Muhammad (s.a.).

Die Liebe zu Muhammad (s.a.) ist die Liebe zu Allah und die Liebe zu Allah ist wiederum die Liebe zu Muhammad (s.a.).

Außerdem müssen wir diesen Vers näher betrachten: „Allah sendet Segnungen auf den Propheten und Seine Engel beten für ihn. O, die ihr glaubt, betet (auch) ihr für ihn und wünscht ihm Frieden mit aller Ehrerbietung.“14

Ein Muslim muss bei Verlesung dieses Koran Verses den Segensgruß (arab. „Salawat“) über den Propheten aussprechen. Tut er dies absichtlich nicht, zählt er zu den Heuchlern.

Der Segensgruß ist am Ende eines jeden Ritualgebetes auszusprechen, wird das „Salawat“ nicht ausgesprochen, ist das Gebet nicht gültig.

Der Segensgruß (Salawat) lautet wie folgt:

Allahuma Salli ala Muhammad wa ale Muhammad“ (d.h. Oh Allah, segne Muhammad und ale Muhammads)15.

Der Heilige Prophet (s.a.) hat alle verflucht, die den Segensgruß bewusst nicht vollständig, also den zweiten Teil des Segengrußes „Wa ale Muhammad“ nicht aussprechen.

Über das Salawat sagte er (s.a.) weiter: „Wer das Salawat halbiert, also den zweiten Teil nicht ausspricht, treibt einen Keil zwischen mir und meiner Ahl ul Bayt“16

Damit steht fest, dass die Liebe zu Muhammad (s.a.) auch die Liebe zu seiner (s.a.) „al“ darstellt.

Nun stellt sich die Frage, wie man denn die „Ahl ul Bayt bzw. al“ des Heiligen Propheten (s.a.) festlegt.

Dazu muss man die Hadith „Kisa“ („Kisa“- Umhang) hinzu ziehen. Diese Hadith ist in allen Geschichtsbüchern festgehalten.

1 Heiliger Koran 59:8.

2 Heiliger Koran 27:17.

3 „Magma ul Bayan“.

4 Unter anderem in: „Tafsir Tabari“, „Shawahid Attanzi“, „Yanabi ul Mawadda“.

5 Heiliger Koran 19:6.

6 Heiliger Koran 19:5-6.

7 Nachzulesen ist Fatimas (a.s.) Ansprache in dem Buch „Ihtigag Tabarsi“.

8 Heiliger Koran 2:124.

9 Heiliger Koran 49:14.

10 Heiliger Prophet Muhammad (s.a.).

11 Heiliger Koran 9:24.

12 Heiliger Koran 33:6.

13 Heilliger Koran 4:80.

14 Heiliger Koran 33:56.

15 Das arabische Wort „al“ hat mehrere Bedeutungen. Es heißt unter anderem: Familie, Sippe, Geschlecht oder auch Dynastie. Die Muslime verstehen unter dem Wort „ale Muhammed“ jedoch nicht jene Bedeutungen, sondern die Gruppe Ali (a.), Fatima (s.), Hassan (a.), Hossein (a.) und die weiteren neun Imame (Masum).

16 Unter dem Wort Ahl ul Bayt (Mitlglied des Hauses) des Propheten sind nicht die Frauen des Propheten, die Kinder und die im Haus des Propheten lebenden Personen gemeint, sondern wie der Prophet selbst bestimmt hat, nur Ali (a.), Fatima (s.), Hassan (a.), Hossein (a.) und die weiteren neun Imame bzw. Nachkommen des Imam Hossein (a.).